Christina Hammer vs Anne Sophie Mathis – Disqualifikation mit Fragezeichen
In den Runden zuvor boten beide Boxerinnen den wie erwartet guten Kampf. Vielleicht lag hier die SES-Boxerin sogar leicht vorne. Doch was in Runde 5 geschah, ist von nun an ein Kuriosum der Boxgeschichte. In einem Schlagabtausch hebt Christina Hammer ihren rechten Arm und klemmt damit den linken von Mathis ein. Mathis kann sich nicht befreien und schlägt mit dem freien rechten Arm auf Hammer ein. Was hätte sie auch anderes tun sollen? Sie trifft mit der Trefferfläche ihres Handschuhs 5x seitlich am Kopf. Ringrichter Küchler schaut tatenlos zu und erst als Hammer zu Boden sinkt kommt sein „Stopp“. Er hätte in dieser Situation viel früher einschreiten und die beiden Boxerinnen trennen müssen. Mathis hat nach dem „Stopp“ Küchlers aufgehört zu schlagen. Christina Hammer hatte den linken Arm von Mathis sogar noch eingeklemmt, als sie bereits am Boden lag. Sie hätte nur früh genug loslassen müssen und es wäre nie soweit gekommen.
Was geschah dann? Hammer wurde nicht etwa angezählt, sondern Ringrichter Küchler forderte sie auf, sie solle aufstehen. Er wollte dieses KO einfach nicht wahr haben. Er bricht den Kampf ab und deutet auf den Hinterkopf. Mathis hätte auf den Hinterkopf geschlagen. Dann wurde scheinbar noch einmal kurz umentschieden und es hieß, Mathis hätte mit dem Ellenbogen geschlagen. Keiner von beiden Vorwürfen stimmte. Später kamen noch Aussagen dazu, Mathis hätte nachgeschlagen, was ebenso wenig stimmt, wie man dem Clip deutlich sehen und hören kann.
Christina Hammer bot nach diesem doch etwas seltsamen Kampf ein Rematch an. Bei einem WM-Kampf mit so einem Ausgang ein unbedingtes Muss. Was dabei allerdings nicht sein muss, ist ein Ringrichter Manfred Küchler, der nicht zum ersten mal durch solche Merkwürdigkeiten auffiel. Man darf jetzt gespannt sein, ob das Angebot von Christina Hammer möglichst bald verwirklicht wird. Dieser Kampf ist auf keinen Fall so hinzunehmen, wie es Ringrichter Küchler hingebogen hat. Auf so einen „Sieg“ braucht auch niemand stolz zu sein. Das sportliche Fair-play verlangt auf jeden Fall eine Neuauflage dieser Begegnung.