Walth bleibt König von Straubing

Nachbericht: Deutsche Meisterschaft 2014 (Finale)

Edgar Walth vs Diaz Kuzembaew

Das Finale der Deutschen Meisterschaft 2014 hielt in erster Linie das Rematch zwischen Edgar Walth und Omar El Hag bereit. Auch dieses Jahr lieferten sich die Bantamgewichtler eine wahnsinnige Schlacht, die Lokalmatador Walth schließlich für sich entschied. Ebenfalls überzeugen konnten Abbas Baraou, Albon Pervizaj und KO-König Ali Kiydin.

Halbfliegengewicht (Bis 49 Kilo)

Im ersten Kampf trafen Christos Cheriakis (Baden Württemberg) und Dejan Cajic (Baden Württemberg) aufeinander. Es entwickelte sich ein recht taktisches Gefecht. Präzision und klare Treffer waren zunächst auf Seiten des Rechtsauslegers Cheriakis, der die 1. Runde knapp für sich entscheiden konnte. In der 2. Runde wurden die Vorteile für Cheriakis ein wenig deutlicher. Die höhere Schlagfrequenz und sehr schnelle, präzise Kombinationen sorgten dafür, dass er seinen Vorsprung trotz einer starken Schlussphase von Cajic ausbauen konnte. Im 3. und letzten Durchgang war Cheriakis in der Lage, seinen Vorsprung zu verteidigen. Cajic wurde zwar ein klein wenig aktiver, konnte aber nichts dramatisches mehr zustande bringen. Christos Cheriakis siegte verdient nach Punkten und wurde Deutscher Meister.

Fliegengewicht (Bis 52 Kilo)

Als nächstes waren Hamza Touba (Nordrhein Westfalen) und Ronny Beblik (Sachsen) an der Reihe. Zu Beginn verlief der Kampf durchaus eng. Touba schien mit seinem Distanzboxen zwar leichte Vorteile zu haben, konnte aber nicht verhindern, dass der stets nach vorne marschierende Beblik ab und an in den Infight fand und dort harte Treffer setzte. Im Verlauf des 2. Durchgangs fand Beblik besser rein. Touba musste nun häufiger Klammern, weil ihm der Sachse näher war, als geplant. Touba landete immer nicht ordentliche Konter, musste nun aber durchaus einstecken und verlor etwas an Boden. In der 3. Runde fand Touba wieder ein wenig besser rein und beantwortete die Vorstöße von Beblik mit harten Kontern. Der Sachse blieb aber bis zum Schluss bissig und suchte seine Chance. Dennoch setzte sich Hamza Touba am Ende durch.

Bantamgewicht (Bis 56 Kilo)

Jetzt kam das Rematch des besten Kampfes vom Vorjahr. Omar El Hag (Berlin) wollte sich beim Straubinger Lokalmatador Edgar Walth (Bayern) für sein DM-Aus 2013 revanchieren. Wie bereits beim letzten Mal entbrannte eine wilde Schlacht, die von beiden Kämpfern mit viel Kämpferherz bestritten wurde. Zu Beginn konnte El Hag die besseren Treffer setzen, da er öfters mal einen Schritt raus machte und seine Reichweite nutzte. Es war aber nur ein hauchdünner Vorsprung. In der 2. Runde kam Walth auf. El Hag hatte zwar so manchen linken Haken im Ziel, musste im Gegenzug aber die immer präzisere Schlaghand des Bayern einstecken. Zudem schien der Berliner dem hohen Tempo bereits Tribut zu zollen und schlug nicht mehr so druckvoll, wie zu Beginn. In der 3. und letzten Runde blieb es dabei. El Hag stellte sich mutig Fuß an Fuß und lieferte den Zuschauern eine weitere denkwürdige Schlacht. Walths Aktionen wirkten aber nach wie vor entschlossener. Mehr als eine brutale Bombe explodierte am Kopf von El Hag. Die Zuschauer applaudierten nicht umsonst in immenser Lautstärke. Am Ende siegte Edgar Walth nach Punkten und konnte seinen Titel vor heimischem Publikum verteidigen.

Leichtgewicht (Bis 60 Kilo)

Im nächsten Kampf trafen Robert Harutyunyan (Hamburg) und Adthe Gashi (Brandenburg) aufeinander. Rechtsausleger Gashi hatte es schwer, in den Kampf zu kommen. Harutyunyan konterte den Jab des Brandenburgers immer wieder mit seiner rechten Schlaghand ab und verschaffte sich auf diese Weise Vorteile. Auch im 2. Durchgang waren die schnellen Hände des Hamburgers überlegen. Gashi versuchte, den Kampf schmutzig zu machen, holte mit seinen Aktionen aber teilweise zu weit aus. Harutyunyan nutzte die sich bietenden Lücken für Treffer und öffnete zudem einen Cut bei Gashi. Im Verlauf des 3. und letzten Durchgangs versuchte Gashi noch einmal alles. Harutyunyan fing aber viele linke Schlaghände seines Gegners mit der Deckung ab und setzte im Gegenzug die besseren Treffer. Trotzdem entschieden sich die Punktrichter am Ende für Adthe Gashi.

Halbweltergewicht (Bis 64 Kilo)

Eugen Dahinten (Bayern) bekam es anschließend mit Kastriot Sopa (Baden Württemberg) zu tun. Rechtsausleger Dahinten konnte Sopas Jab zu Beginn mehrfach mit dem rechten Haken abkontern, fing sich aber beim reingehen auch wiederholt harte Konter. Klar absetzen konnte sich in dieser Phase noch keiner der Beiden. Im 2. Durchgang beharkten sich die beiden Rivalen bevorzugt im Infight. Dahinten war weiterhin mit seinem rechten Haken erfolgreich, während Sopas Erfolge zwar nicht zahlreicher, dafür aber variabler zustande kamen. In der 3. Runde schien Dahinten noch mehr Reserven zu haben und konnte Sopa hinten raus sogar ein wenig beeindrucken. Der Baden Württemberger kämpfte zwar beherzt, verlor in dieser Phase aber dennoch an Boden. Am Ende siegte Adthe Gashi nach Punkten.

Halbschwergewicht (Bis 81 Kilo)

Anschließend boxte Leon Bunn (Hessen) gegen Serge Michel (Bayern). Es entbrannte ein wilder Schlagabtausch im Infight. Die beiden Kämpfer standen extrem nah beieinander und tauschten Haken zu Kopf und Körper aus. Ehe sich einer der beiden absetzen konnte, brach Bunns tiefer Cut vom Vortag wieder auf. Der Ringarzt beschloss, den Kampf abbrechen zu lassen, sodass Serge Michel durch TKO Verletzung siegte. Ein unbefriedigendes Ergebnis für beide Seiten. Zumal die Regularien des DBV eigentlich sagen, dass in einem Meisterschafts-Finale die Punktrichter entscheiden, sofern eine Verletzung auftritt. Dies fasst auch Runde Nr. 1 ein.

Weltergewicht (Bis 69 Kilo)

Jetzt kam die Stunde von Abbas Barou (Nordrhein Westfalen) und Slawa Kerber (Niedersachsen). Barou brauchte ein wenig, um warmzulaufen. Rechtsausleger Kerber bestimmte die Anfangsphase des Kampfes mit harten Kontern, ehe Barou besser rein fand und einige harte Treffer unterbrachte. In der 2. Runde blieb Kerber bereitwillig im Infight stehen und fing sich dabei einen Uppercut nach dem anderen. Barou legte ein unheimliches Tempo an den Tag und schlug sicherlich an die 100 Hände pro Runde. Kerber mühte sich redlich, musste aber einiges schlucken. Im 3. Durchgang bewegte sich Kerber wieder mehr und hielt beherzt in Barous Attacken rein. Ein harter Schlagabtausch war die Folge, in dem beide Kämpfer zu schweren Treffern kamen. Am Ende entschiede sich die Punktrichter für Abbas Barou, der sich somit zum Deutschen Meister krönte.

Mittelgewicht (Bis 75 Kilo)

Josef Atanjaoui (Berlin) bekam es anschließend mit Denis Radovan (Nordrhein Westfalen) zu tun. Radovan konnte aus seiner Rechtsauslage heraus zunächst Vorteile erboxen. Der Kölner brachte mehrfach klare Treffer aus der Distanz unter und schien die Runde sicher zu haben. Doch Atanjaoui hatte noch ein Ass im Ärmel. Der Berliner kam mit einem präzisen Haken durch, der Radovan durch den Ring taumeln ließ. Daraufhin zählte der Ringrichter an. In der 2. Runde zwang Atanjaoui seinem Gegner in Infight auf. Radovan konnte aber durchaus mithalten, sodass sich keiner der Beiden klare Vorteile verschaffen konnte. Der Kampf blieb ebenso eng wie spannend. Im Schlussdurchgang holten beide Kämpfer noch einmal alles aus sich heraus. Radovan schien sich in dieser Phase leichte Vorteile verschaffen zu können, während Atanjaouis Präzision leicht nachließ. Dafür war der Berliner aktiver, was ihm am Ende wohl auch den Punktsieg sicherte.

Schwergewicht (Bis 91 Kilo)

Nun waren Albon Pervizaj (Mecklenburg Vorpommern) und Arthur Mann (Niedersachsen) an der Reihe. Pervizaj eroberte schnell den Vorwärtsgang und konnte einige Uppercuts und rechte Geraden ins Ziel bringen. Mann war zunächst sehr auf seine Defensive fixiert und startete seine eigenen Attacken zu selten. Auch in der 2. Runde war Pervizaj mit seinem druckvollen Stil effektiver. Mann schien mit seinen Aktionen zu abwartend. Der Niedersachse überlegte zu lange und ließ sich von seinem fleißigen Gegner langsam, aber stetig zermürben. In der 3. Runde gab es keine Veränderungen. Mann war zu verhalten, während Pervizaj konstant arbeitete und Treffer mit seinem Aufwärtshaken landete. Dies sorgte am Ende für einen verdienten und klaren Punktsieg des gebürtigen Hamburgers.

Superschwergewicht (Über 91 Kilo)

Als letztes trat Max Keller (Nordrhein Westfalen) gegen KO-König Ali Kiydin (Hessen) an. Keller verstand es zu Beginn, die Distanz zu halten und Kiydin mit langen Geraden zuzusetzen. Der Hesse hatte zwar Einzeltreffer drin, schien die erste Runde aber dennoch abgeben zu müssen. Im Verlauf des 2. Durchgangs übernahm Kiydin die Initiative. Keller blieb nun vermehrt stehen und fing sich schwere Treffer, die er aber ohne Wirkung nahm. Zwischendurch hatte der NRW Boxer einen harten linken Haken im Ziel, welcher Kiydins Mundschutz ins Publikum schleuderte. Dennoch schien der Hesse diese Runde zu holen. In der 3. und letzten Runde lieferten sich beide Boxer eine wahre Schlacht. Keller hatte inzwischen kaum nicht Kondition und wurde über weite Strecken von Kidyin bearbeitet. Zwischendurch konnte er den Hessen, der meist nicht zur Seite, sondern gerade nach hinten rausging, mit seinen Geraden auf Distanz stoßen. Am Ende siegte Ali Kiydin verdient nach Punkten.

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