Ronny Mittag verliert – Elina Tissen bleibt Weltmeisterin

Ronny Mittag vs Patrick Wojcicki
Nach einer verhaltenen Anfangsphase boxte Mittag aggressiv nach vorn. Doch er stand zu weit von Wojcicki weg, um ihn entscheidend zu treffen. Viele seiner Schläge verpufften wirkungslos. Die dadurch entstandenen Freiräume nutzte der Wolf für gute Konter. Mittag konnte den wendigen Boxer des Team Sauerlands einfach nicht stellen. Die zweite Hälfte des Kampfes war ein Abbild der ersten. Der Wikinger zog kraftvoll zum Körper, Wojcicki setzte die Punkte. Mittag stand weiterhin zu weit weg und bekam Wojcickis Gegenangriffe nicht unter Kontrolle. Tolle Fußarbeit, gute Konter und ein sehenswerter Schlussspurt machte dessen Sieg perfekt.
Wikings Chefcoach Hartmut Schröder erkannte das Urteil ohne Wenn und Aber an. (112:116, 111:117, 111:118). Allerdings empfand er das 111:118 als schlechten Witz. Keinesfalls hatte sein Schützling sieben Runden abgegeben.

Elina Tissen vs Nina Meinke
Sven Elbir, der für das Wiking Team im Mittelgewicht startet, boxte seinen letzten Sechs-Runder, bevor er am 8. September im Ostseebad Zinnowitz seinen ersten Titelkampf bestreiten wird. Treffen ohne getroffen zu werden. Elbir, genannt Batman kämpfte brillant gegen Borislav Gligoric. Wie eine Kobra pendelte Batman vor dem Mann aus Bosnien und Herzogowina und biss mit heftigen Führhand Aufwärtshaken Kombinationen zu. Nach 1:44 Min in Runde drei machte Elbir Schluss. Mit dem rechten Aufwärtshaken trieb er Gligoric durch den Ring, bis der umfiel. – Es war ganz großes Kino.
Supermittelgewichtler Florian Raab, der ebenfalls bei den Wikingern unter Vertrag steht, bestritt sein erstes Gefecht gegen Jovica Kokot. Raab wollte in seinem Kampf den Sieg erzwingen. Mit vielen Einzelschlägen beherrschte er Kampf und Gegner. Die erhoffte Wirkung blieb allerdings aus. Kokots kompakte Doppeldeckung war einfach nicht zu knacken. Raab gewann einstimmig. Dennoch war Wiking Chef Winfried Spiering nicht ganz zufrieden: „Übermut tut selten gut. Deshalb war genau dieser Gegner geplant. Florian wird seinen Lehren aus dem Kampf ziehen und es schon das nächste Mal besser machen.“
Die Leistungskurve von Sauerlands Denis Radovan zeigt weiter steil nach oben. Bereits nach 1:52 min brach der Referee seinen Kampf gegen den Ungarn Ferenc Albert ab. Zuvor schickte der Kölner Ferenc zweimal nach unten. Dass Radovans erstklassige Leistung schon bald belohnt wird, bestätigte Nisse Sauerland: „Demnächst sehen wir Denis in einem Titelkampf“
Die weiteren Kämpfe:
Cruiser: Istvan Kun PTS über Denny Heidrich
Super-Middle: Nick Hannig PTS über Tomas Bezvoda
Middle: Simon Zachenhuber PTS über Darko Stevanovic
Cruiser: Xhek Paskali PTS über Milosav Savic
Text: Wolfgang Wycisk